Verein

Geschichte der Feuerwehr Altenkreith

Wie in den meisten anderen größeren Ortschaften hat es auch schon vor der offiziellen Gründung einer Feuerwehr in Altenkreith Bestrebungen gegeben, Brände zu vermeiden oder im Ernstfall zielgerichtet ablöschen zu können. Nach einer detaillierten Aufstellung des Magistrats Roding aus dem Jahr 1807 gab es in Altenkreith 34 Häuser, 36 Wasserzuber sowie 57 andere Eimer und drei Feuerpickel. Viele dieser Utensilien werden wohl auch beim großen Brand in Mitterdorf 1866 zum Einsatz gekommen sein, als die Kreithinger zur Hilfeleistung ins Nachbardorf eilten. Von größeren Schadensereignissen durch Feuer in der Gemeinde Altenkreith ist zu dieser Zeit nichts bekannt.

Die offizielle Gründung der Feuerwehr Altenkreith datiert das königliche Bezirksamt Roding in einem Schreiben an die Regierung der Oberpfalz auf den 27. Januar 1901. Vor dem amtlich gemeldeten Kommandanten Georg Weber soll laut einer dokumentierten Aussage von Barbara Lugauer, geborene Hecht, deren Vater Johann als erster Kommandant fungiert haben. Im Gründungsjahr traten 27 Mitglieder bei.

Noch im selben Jahr errichtete man an der Bundesstraße 85 zwischen Schloss und Gasthaus ein etwa vier mal zehn Meter großes Gerätehaus und schaffte eine vierrädrige Saug- und Druckspritze an. Dieses meist von einem Pferd gezogene und per Hand bediente Löschgerät tat bis 1958 Dienst. 1959 schaffte die Gemeinde Altenkreith eine Tragkraftspritze 4/4 des Herstellers Carl Metz mit Einzylinder-Triumphmotor und Handkolbenentlüftung samt Anhänger an, die jedoch nur vier Jahre genutzt und schließlich 1963 durch eine Tragkraftspritze 8 ersetzt wurde. Die TS 4/4 ist heute im Museum in der Rodinger Feuerwache zu besichtigen.

Im Ersten Weltkrieg fielen drei Feuerwehrmitglieder. Für die Zeit des Zweiten Weltkrieges sind keine Mitgliederzahlen dokumentiert. Die Einsätze beschränkten sich in dieser Zeit vorrangig auf Haus- und Scheunenbrände.

Im Zuge des Neubaus der Bundesstraße 85 sollte das alte Feuerwehrhaus weichen. 1967 wurde es abgebrochen und ein neues Feuerwehrhaus an der heutigen Mitterdorfer Straße errichtet.

Ende des Jahres 1967 investierte die Gemeinde weiter in das Feuerwehrwesen und beschaffte von der Firma Josef Obauer in Burglengenfeld ein Feuerwehrfahrzeug ET 1300 mit einem Magirus TSF Einbau mit zusätzlichem Schlauchfach, einer Leiterhaltevorrichtung und Beschriftung auf beiden Fahrerhaustüren. Nach Fertigstellung des Gerätehauses und Eintreffen des neuen Ford TSF fand 1968 das erste Feuerwehrfest seit langem in der Gemeinde statt. Verbunden wurde es mit einem 90-jährigen Gründungsfest und der Segnung des neuen Domizils. Wieso 1968 davon ausgegangen wurde, dass die Wehr 1878 gegründet wurde, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen.

Als sich schließlich die Eingemeindung nach Roding unaufhaltsam anbahnte, nahm die Gemeinde nochmals jede Menge Geld in die Hand, um die Feuerwehr neu auszurüsten. Am 20. Dezember 1977 entschied sich der Gemeinderat für den Kauf eines Feuerwehrautos LF 8 mit schwerem Atemschutz. Der Rodinger Stadtrat gab dazu letztendlich auch seine Zustimmung. Am Freitag, 28. Juli 1978, war es dann nach mehrmonatiger Vorbereitungszeit endlich so weit: um 16 Uhr begann mit der Abholung des Patenvereins, der Feuerwehr Mitterdorf, ein Fest, dessen Größe und Ausgelassenheit Pfarrer Matthias Voit in seinem Grußwort mit der Doppelprimiz im März 1940 verglich, als ein ganzes Dorf aufstand, um zu feiern. Da das 100-jährige Gründungsfest mit Fahnensegnung zugleich das Kreisfeuerwehrfest war, machten das ganze Wochenende über zahlreiche Feuerwehren den Kreithingern ihre Aufwartung. So war die Anzahl der Schaulustigen groß, als die Mitglieder der Wehr bei einer Übung verschiedenste Gerätschaften und Einsatzszenarien vorführten. Auch den langen Festzug am Sonntag wollten sich viele Zuschauer nicht entgehen lassen und säumten die geschmückten Straßen des Dorfes.

Nach 21 Jahren konnte die Feuerwehr Altenkreith 1999 ihr heutiges Löschgruppenfahrzeug, ein LF 8/6 bei einem zweitägigen Fest in Dienst nehmen. Das bislang einsatzreichste Jahr verzeichnete man 2002 mit dem Jahrhunderthochwasser im August. Im Jahre 2006 wurde neben dem Gerätehausanbau auch ein Verkehrssicherungsanhänger gesegnet. Ein Jahr später konnte ein Mehrzweckfahrzeug, Baujahr 1994, in Dienst gestellt werden.

Im Sommer 2019 stellte die Wehr einen Versorgungslastwagen in Dienst, der mit verschiedenen Rollcontainern – je nach Einsatzszenario – beladen werden kann. Im Rahmen eines Sommernachtsfestes mit Gottesdienst an der Kapelle in Heide wurde die Segnung gefeiert.

Aktuell zählt die Feuerwehr Altenkreith rund 400 Mitglieder.